Hier möchte ich einen kleinen Mail-Wechsel dieser Tage zeigen… weil die Frage von Frau „x“ viele Menschen bewegt, die sich mit dem Maya-Kalender befassen, habe ich mir erlaubt, die allgemein-gültigen Fragen und meine Antworten hier einzustellen:
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Sehr geehrter Herr Becker,
ich beschäftige mich seit einigen Monaten mit dem Thema Maya und habe einige Bücher gelesen und im Internet recherchiert. Dabei bin ich auch auf ihre Seite gestoßen. Was mich beschäftigt, sind die zwei unterschiedlichen Berechnungsmethoden von Calleman und Kössner, auch als truecount und dreamspell benannt. Sie verweisen auf beide, aber ich kann doch nur eines als (für mich) richtig annehmen, oder? Entweder bin ich „x“ oder „y“?!?!
( x und y vom astrobecker geändert)
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, etwas Licht in mein Dunkel zu bringen. Ich komme so nicht weiter und war total irritiert, das Sie beides als Link angeben.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Liebe Grüße, x
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Hallo Frau x!
Entschuldigen Sie, daß es so lang gedauert hat!
Es ist nicht beliebig, nach welcher Berechnungsmethode Sie sich einschätzen, aber es liegt in Ihrer Entscheidung, welche Berechnungsmethode Sie für sich anwenden wollen.
Die Sache ist, daß jede Berechnungsmethode „nur“ eine nach bestimmten Kriterien plausible Berechnungsmethode ist, aber DIE WAHRE Methode gibt es nicht…
Ich habe meine ersten Schritte im Maya-Kalender mit der Kössner-Argüelles-Berechnungs-Methode gemacht… und finde jetzt die Calleman-Berechung in einigen Punkten plausibler.
Bei dem Umschwenken auf „mein neues Maya-Zeichen“ hat sich auch ergeben, daß meine Identifikation mit diesen Dingen sich deutlich gelockert hat… mag vielleicht sein, daß das automatisch passiert, wenn man von „Ahau“ nach „Ik“ wechselt… von der Sonne zum Wind….
Ich weiß nicht, ob Sie „nur“ eines ihrer möglichen Maya-Zeichen als für sich passend annehmen können… das entscheiden Sie!
Das ist überhaupt die größte Weisheit, die ich aus der Beschäftigung mit dem Maya-Kalender mitgenommen habe:
Zeit ist gewählte Illusion… und das Berechnungssystem der Zeiten ist abhängig vom Standpunkt….
Und ganz egal, ob der Kalender nun 2012 oder schon im Oktober 2011 „aufhört“…. Wenn er „aufhören“ kann, dann ist Zeitlosigkeit der Grundzustand, das Eigentliche… und alles was mit Zeit sonst zu tun hat sehr persönlich, sehr gewählt, sehr relativ zum Standpunkt.
Deshalb ist Ihre eigene Entscheidung so wichtig, bei der Frage, zu welchem Maya-Zeichen Sie sich zugehörig fühlen wollen.
Ich fand damals „Ahau“ tooootal passend…. Und jetzt finde ich „Ik“ auch toooootal passend für mich… hat beides seine Plausibilitäten…
Alles Liebe, liebe x!
Axel
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Lieber Axel,
vielen Dank für Ihre Antwort. Dieses Annehmen verschiedenster Modelle für die EINE Wirklichkeit ist oft schwer zu verstehen, aber es sind eben alles nur Modelle. Ein bisschen passen beide Varianten, auch bei mir…
Nochmals vielen Dank für Ihre Zeit und weiterhin alles Liebe und Gute
x
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Hallo x!
Ja, das kann ich sehr gut verstehen, dieses Annehmen verschiedenster Modelle… dass das als schwer empfunden werden kann!
Ich habe mich von dem Gedanken verabschiedet, daß es EINE Wirklichkeit gebe… ich weiß, daß ich nur wirklich Zugriff auf MEINE Wirklichkeit habe… daß ich andere Standpunkte besser respektieren kann, wenn ich nicht mehr nach der allgemein-gültigen Wahrheit oder Wirklichkeit suche, ist ein angenehmes Bei-Produkt davon… dann geht es nur noch um die Frage, ob die zum Zusammenwirken wichtigen Punkte von beiden Seiten gleich genug angesehen werden, um das zusammen zu tun, was man zusammen tun möchte…
Dabei wird wahrscheinlich deutlich, daß „die eigene Welt“ wahrscheinlich sehr viel reichhaltiger, bunter, erlebnisreicher ist, als die Welt, auf die sich alle Menschen als existierend einigen könnten….
Wozu ich animieren möchte, ist, die eigene Mit-Schöpfer-Persönlichkeit zu stärken… wenn jetzt beide Varianten der Berechnung ein bisschen passen, dann wäre mein Vorschlag, sich mal einen Tag für das eine zu entscheiden und einen anderen Tag sich für das andere zu entscheiden und sich auf die Erlebnisreise zu machen, wie der Widerhall von „der Welt“ aussieht…
Und: ich möchte die Bereitschaft stärken, die eigene Selbst-Definition nicht allzu fest zu zurren, sondern die Selbst-Definition als Schöpfungs-Akt zu begreifen… und sich selbst dann immer als das anzusehen, was sich im jeweiligen Moment am besten anfühlt…
Falls es trotzdem eine „wichtige“ Frage bleibt, würde ich nachverfolgen, wo die Unterschiede in den Berechnungen liegen… das war mein Weg, auf dem ich mich beim „Truecount“ etwas wohler fühlte als beim „Dreamspell“. Meine Plausibilitätseinschätzung ist der Grund dafür, nicht „die Wahrheit“.
Das erlöst mich.
Alles Liebe an Sie!
Axel